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6.2. Neue Technologien

Unsere Zeit ist durch kontinuierliche starke Weiterentwicklung im Bereich Wissenschaft und Technologie gekennzeichnet.  Dieser kontinuierliche Prozess hat seine guten und schlechten Seiten.

  • Neue Technologien treten an die Stelle von alten. Technologien können aus Kostengründen, wegen bestimmter Vorlieben, aus medizinischen und umweltrelevanten Gründen veralten. Produkte oder Fertigungsverfahren können sich als umwelt- oder gesundheitsschädigend erweisen. Für die Industrie zählt der Profit. Die Unternehmen haben ein starkes Interesse daran, die Politik zu beeinflussen, sowohl deshalb, um zu verhindern, dass bestimmte Produkte verboten werden, aber auch um einträglichere, wenn auch nicht unbedingt umweltschonende Produkte zu fördern. Die Politik kann sich der Verantwortung für den Erneuerungsprozess nicht entziehen. Innovationen müssen angeregt werden, jedoch sind hierbei die positiven Entwiclkungen besonders zu fördern (z.B. Reduzierung der Schadstoffemission) und schädliche Praktiken zu bekämpfen (z.B. die Verbreitung von elektronischen Geräten, die im Standby-Betrieb arbeiten).
  • Systemeffekt. Das elektrische Stromnetz, das wir verwenden, wurde in Funktion zu der Mischung aus den unterschiedlichen verfügbaren Energiequellen erreichtet und angeglichen.  Zum Schutz des Grundwassers musste ein komplexes System für die Ableitung und Aufbereitung der Abwässer geschaffen werden. Bei der Bewertung von Technologien ist zu berücksichtigen, welches System jeweils zur Funktionsoptimierung erforderlich ist. Der Übergang auf erneuerbare Energiequellen erfordert einen Systemwechsel, der wiederum erhebliche Investitionen und Gesetzesänderungen bedingt.
  • Zukunftsvision. Nicht alle Vorzüge eines neuen Systems sind sofort erkennbar. Die informationstechnischen Systeme waren in den Anfangszeiten zunächst dazu bestimmt, Arbeiten von Hand zu ersetzen. Anschliessend wurde man sich bewusst, dass sich auch die Prozesse ändern mussten. Neue Technologien müssen bereits von Anfang an im Hinblick auf ihre langfristigen Auswirkungen untersucht werden..
  • Enorme Kapazitäten. Wissenschaft und Technik haben erstaunliche Fortschritte gemacht. Viele Produkte werden nicht gefertigt, weil sie vorhandene Produkte ersetzen würden. Die Industrien, die ihre Marktposition in Gefahr sehen, versuchen, bestimmte Technologien als absolut unverzichtbar darzustellen. Die Technik hat Riesenschritte voran gemacht und grosse ungenutzte Potentiale liegen brach. Die Industrie hat sofort auf die Grenzwerte für Phosphate in Reinigungsmitteln und für Treibhausgase in Kühlschränken reagiert. In kurzer Zeit wurden bessere, umweltfreundlichere und preisgünstigere Lösungen entwickelt..
  • Notwendigkeit von Mindeststandards und Bestimmungen. Produzenten tendieren dazu, eigene Lösungen zu bevorzugen. Zur Erzielung von grossen Fertigungsserien und Skaleneffekten können produktbezogene Mindestbestimmungen und Standards nützlich sein. Elemente, die sinnlosen Konsum vermeiden, könnten sehr wenig kosten, wenn man durch den Aufruf zur Abschaffung des Standby-Betriebs zur Massenproduktion gelangen würde. 
  • Erhebliche Investitionen. Die Entwicklung neuer Produkte erfordert finanzielle Mittel. Die Politik kann durch rechtzeitig im Voraus definierte Normen, Vorschriften und Zielvorgaben eine Richtung für zukünftige Szenarien angeben. Unternehmen können neue Märkte leichter definieren und leichter Investoren finden. Die schwierigste Phase beim Einsatz neuer Technologien ist die Marktlancierung. Der Staat kann mit gezielten Hilfen innovative Unternehmen finanzieren und ihnen dadurch die Aufgabe erleichtern, private Investoren zu finden.